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Asyl

Ein Asylantrag ist der erste Schritt, um in Deutschland Schutz zu erhalten. Doch der Weg durch das Asylverfahren ist oft lang und unübersichtlich. Erfahren Sie hier, wie der Asylantrag abläuft, welche Rechte Sie haben und wo Sie Unterstützung finden, um Ihre Chancen zu verbessern.

Anzeichen, dass Sie Unterstützung brauchen

Das Asylverfahren bringt viele Herausforderungen mit sich – rechtlich, emotional und organisatorisch. Es ist wichtig, Unterstützung zu suchen, wenn Sie folgende Anzeichen bei sich oder bei anderen erkennen:

  • Unsicherheit über das Verfahren: Sie wissen nicht, wie ein Asylantrag gestellt wird oder welche Unterlagen benötigt werden.
  • Angst vor Ablehnung: Die Sorge, dass der Antrag abgelehnt wird, löst großen Stress aus und kann die Lebenssituation belasten.
  • Sprachbarrieren: Ohne ausreichende Sprachkenntnisse sind Behördengänge und das Verstehen von Dokumenten kaum zu bewältigen.
  • Fehlende rechtliche Unterstützung: Ohne juristische Beratung sind Asylverfahren schwer durchschaubar, und die Chancen auf Erfolg sinken.
  • Soziale Isolation: Wer ohne Familie oder Freund:innen nach Deutschland kommt, fühlt sich oft allein und ohne Ansprechperson.

Wenn Sie sich in diesen Anzeichen wiedererkennen, ist es Zeit zu handeln. Unterstützung ist leichter verfügbar, als Sie vielleicht denken.

Was Sie jetzt tun können

Den Asylantrag stellen

  • Melden Sie sich bei einer Erstaufnahmeeinrichtung: Nach der Ankunft in Deutschland müssen Sie sich in einer Erstaufnahmeeinrichtung registrieren. Dort wird Ihre Identität erfasst, und Sie werden über die nächsten Schritte informiert.
  • Führen Sie das Interview (Anhörung) gut vorbereitet: Im Asylverfahren müssen Sie Ihre Fluchtgründe in einem Gespräch mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) schildern. Es ist wichtig, die Fluchtgründe ehrlich, vollständig und verständlich zu erklären.
  • Sammeln Sie Beweise: Dokumente wie Ausweise, Atteste, Fotos oder Berichte, die Ihre Fluchtgründe belegen, sollten Sie sorgfältig aufbewahren und vorlegen.

Sich auf den Alltag vorbereiten

  • Deutsch lernen: Sprachkenntnisse erleichtern das Verfahren und eröffnen neue Möglichkeiten im Alltag. Kostenlose Sprachkurse, z. B. Integrationskurse, sind eine wichtige Unterstützung.
  • Alltag organisieren: Fragen zur Unterkunft, medizinischen Versorgung oder zum Schulbesuch für Kinder sind oft unklar. Beratungsstellen helfen Ihnen, diese Fragen zu klären.
  • Soziale Kontakte knüpfen: Der Kontakt zu anderen Geflüchteten oder lokalen Unterstützungsgruppen gibt Halt und mindert das Gefühl der Isolation. 

Unterstützung finden: Wo gibt es Hilfe?

Rechtliche Unterstützung

  • Flüchtlings- und Migrationsberatungsstellen: Diese Stellen beraten zu allen Fragen rund um den Asylantrag, Fluchtgründe und Verfahrensschritte.
  • Anwält:innen für Migrationsrecht: Jurist:innen helfen Ihnen bei Einsprüchen gegen abgelehnte Anträge oder bei Fragen zur Duldung.
  • Verfahrensbegleitung: In manchen Regionen gibt es spezielle Projekte, bei denen Ehrenamtliche Asylsuchende während des Verfahrens begleiten.

Sprach- und Alltagsunterstützung

  • Integrationskurse: In diesen Kursen lernen Sie die deutsche Sprache und erhalten Informationen über das Leben in Deutschland.
  • Dolmetscherdienste: Dolmetscher:innen helfen bei Behördengängen, Arztterminen oder Anhörungen, wenn Sprachbarrieren bestehen.
  • Netzwerke für Geflüchtete: Vereine, Nachbarschaftshilfen oder lokale Unterstützungsgruppen bieten Unterstützung bei der Orientierung im Alltag.

Unterkunft und materielle Unterstützung

  • Erstaufnahmeeinrichtungen: Nach der Ankunft werden Sie vorübergehend in einer Erstaufnahmeeinrichtung untergebracht.
  • Gemeinschaftsunterkünfte und dezentrale Wohnungen: Nach der Erstaufnahme können Geflüchtete in Gemeinschaftsunterkünften oder in dezentralen Wohnungen untergebracht werden.
  • Sach- und Geldleistungen: Geflüchtete haben Anspruch auf Sozialleistungen (z. B. für Lebensmittel, Kleidung und Hygieneartikel). Diese Leistungen werden von den zuständigen Behörden bereitgestellt. 

Häufig gestellte Fragen zur Beratung bei Asyl

Es gibt spezialisierte Asylberatungsstellen, die Sie über das Asylverfahren, Ihre Rechte und die notwendigen Dokumente informieren. Auch Flüchtlingsberatungen und Migrationsdienste unterstützen bei der Antragstellung und begleiten Sie während des Verfahrens.

Lassen Sie die Ablehnung von einer Beratungsstelle für Asylrecht prüfen. Oft gibt es die Möglichkeit, Widerspruch oder eine Klage einzulegen. Eine Beratung hilft Ihnen, die Erfolgsaussichten einzuschätzen und die nächsten Schritte zu planen.

Ja, während des Asylverfahrens haben Sie Zugang zu Unterbringung, medizinischer Versorgung und rechtlicher Beratung. Flüchtlingsorganisationen und Sozialberatungen helfen Ihnen dabei, Ihre Rechte wahrzunehmen und sich im Alltag zurechtzufinden.

Wenn eine Abschiebung droht, sollten Sie sich schnellstmöglich an eine Asylrechtsberatung oder eine Flüchtlingsorganisation wenden. Dort erhalten Sie Informationen zu Duldung, Härtefallregelungen und weiteren rechtlichen Möglichkeiten.

Lassen Sie sich jetzt beraten!

Sie müssen das Asylverfahren nicht allein durchlaufen. Beratungsstellen, Dolmetscher:innen und juristische Unterstützungsangebote begleiten Sie durch die einzelnen Schritte. Holen Sie sich Unterstützung.