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Gesetzliche Betreuung

Wenn Menschen wichtige Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln können, sorgt eine gesetzliche Betreuung dafür, dass sie Unterstützung erhalten. Aber was genau bedeutet das? Wer kann Betreuer:in werden und wie läuft das Verfahren ab? Erfahren Sie hier, wann eine gesetzliche Betreuung sinnvoll ist und wo Sie Unterstützung finden.

Wenn das selbstständige Handeln schwerfällt

Eine gesetzliche Betreuung sorgt dafür, dass sie die notwendige Unterstützung erhalten. Die Betreuung umfasst nur die Bereiche, in denen Hilfe wirklich nötig ist – etwa Finanzen, Gesundheitsfragen oder Behördenangelegenheiten.

Anzeichen, dass eine gesetzliche Betreuung nötig sein könnte

Eine gesetzliche Betreuung wird nur dann eingerichtet, wenn jemand wesentliche Angelegenheiten nicht mehr selbst regeln kann. Anzeichen dafür sind:

  • Unfähigkeit, finanzielle Angelegenheiten zu klären – wenn Rechnungen nicht mehr bezahlt werden und die Gefahr von Schulden oder Stromsperren besteht.
  • Probleme bei der Gesundheitsversorgung – wenn Arzttermine nicht wahrgenommen werden oder Behandlungen ohne Unterstützung nicht mehr möglich sind.
  • Verwirrtheit und Orientierungslosigkeit – insbesondere bei Demenzerkrankungen oder psychischen Beeinträchtigungen, die den Alltag erschweren.
  • Schwierigkeiten bei der Kommunikation mit Behörden – wenn Anträge, Bescheide oder behördliche Fristen nicht mehr selbstständig bearbeitet werden können.

Was Sie jetzt tun können

Wenn Sie glauben, dass eine gesetzliche Betreuung notwendig ist – sei es für Sie selbst oder eine nahestehende Person – können Sie diese Schritte unternehmen:

  • Beratungsstelle kontaktieren: Betreuungsbehörden, Sozialdienste und Beratungsstellen bieten Unterstützung bei der Antragstellung und klären, ob eine Betreuung notwendig ist.
  • Gesundheitszustand prüfen lassen: Oft ist ein ärztliches Gutachten erforderlich, um festzustellen, ob eine Person ihre Angelegenheiten selbst regeln kann. Das Gutachten wird dem Betreuungsgericht vorgelegt.
  • Betreuungsantrag stellen: Der Antrag kann von der betroffenen Person selbst, von Angehörigen oder von Einrichtungen wie Krankenhäusern gestellt werden. Das Betreuungsgericht prüft den Antrag und entscheidet darüber.

Unterstützung finden: Wo gibt es Hilfe?

Verschiedene Stellen bieten Hilfe und Beratung rund um das Thema gesetzliche Betreuung – sowohl für betroffene Personen als auch für Angehörige.

  • Betreuungsbehörden: Die Betreuungsbehörde vor Ort ist die zentrale Anlaufstelle. Sie klärt, ob eine Betreuung notwendig ist, und begleitet den Antragsprozess.
  • Betreuungsvereine: Diese Vereine beraten ehrenamtliche Betreuer:innen und Angehörige, die eine Betreuung übernehmen möchten. Sie bieten Schulungen, Informationen und praktische Unterstützung.
  • Sozialberatungsstellen: Sie beraten zu Fragen rund um Betreuungsrecht, Antragsstellung und unterstützen bei der Suche nach einer passenden Betreuungslösung.
  • Betreuungsgerichte: Wenn eine Betreuung eingerichtet werden soll, entscheidet das Betreuungsgericht. Es prüft den Antrag und bestellt – wenn möglich – eine nahestehende Person zur Betreuung.

Tipp: Wenden Sie sich frühzeitig an die Betreuungsbehörde, wenn Sie Fragen zur Betreuung haben. Dort erhalten Sie Unterstützung, bevor Probleme eskalieren. 

Häufig gestellte Fragen zur Beratung bei gesetzlicher Betreuung

Eine Betreuung kann beantragt werden, wenn eine Person aufgrund von Krankheit, Behinderung oder altersbedingten Einschränkungen nicht mehr selbstständig Entscheidungen treffen kann. Beratungsstellen helfen dabei, zu prüfen, ob eine Betreuung notwendig ist oder ob es Alternativen gibt.

Angehörige, Ärzt:innen oder soziale Dienste können eine Betreuung beim Betreuungsgericht anregen. Die betroffene Person kann auch selbst eine Betreuung beantragen. Eine Beratungsstelle für Betreuungsrecht informiert über den Ablauf und die notwendigen Schritte.

Ja, oft reichen Vorsorgevollmachten oder Betreuungsverfügungen, um eine Betreuung zu vermeiden. Eine Betreuungsstelle oder eine Rechtsberatung kann prüfen, welche Regelung in Ihrer Situation am besten passt.

Lassen Sie sich jetzt beraten!

Eine gesetzliche Betreuung hilft Menschen, die Unterstützung im Alltag brauchen. Beratungsstellen, Betreuungsbehörden und Betreuungsvereine unterstützen Sie dabei, die Betreuung zu organisieren – für sich selbst oder für Angehörige. Holen Sie sich Unterstützung.