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Zwei Frauen von hinten, die auf einem Bett sitzen und sich in den Arm nehmen

Gewalt und Konflikt

Konflikte und Gewalt belasten das Zusammenleben und das persönliche Wohlbefinden. Doch es gibt Wege, Spannungen abzubauen und wieder Sicherheit und Stabilität zu finden. Auf dieser Seite erfahren Sie, wie Sie schwierige Situationen erkennen, erste Schritte aus der Krise gehen und Unterstützung in Anspruch nehmen können.

Herausforderungen durch Gewalt und Konflikte

Gewalt und Konflikte können in verschiedenen Formen auftreten und wirken sich auf unterschiedliche Weise auf die Betroffenen aus. Körperliche Gewalt zeigt sich durch direkte Angriffe wie Schläge, Stöße oder andere Handlungen, die körperliche Verletzungen verursachen und die physische Unversehrtheit gefährden. Psychische Gewalt hingegen greift die emotionale Stabilität an. Sie äußert sich durch Beschimpfungen, Drohungen, Manipulation oder gezielte Kontrolle, die das Selbstwertgefühl und die mentale Gesundheit beeinträchtigen. Neben diesen persönlichen Angriffen gibt es auch strukturelle Gewalt, die sich durch ungleiche Machtverhältnisse und Abhängigkeiten zeigt. Ein Beispiel hierfür ist finanzielle Kontrolle, die den Handlungsspielraum und die Entscheidungsfreiheit der Betroffenen stark einschränkt.

Solche Erfahrungen hinterlassen nicht nur äußerliche, sondern auch tiefe innere Spuren und machen das tägliche Leben schwer erträglich. Gewalt und Konflikte führen oft zu Angst, Scham oder einem Gefühl von Hilflosigkeit. Langfristige Belastungen können Depressionen, Angststörungen oder gesundheitliche Probleme verursachen. Konflikte in der Familie belasten besonders Kinder und beeinträchtigen ihre Entwicklung.

Erste Schritte: Was Sie bei Gewalt und Konflikten tun können

Jeder Schritt, der Sie aus der belastenden Situation bringt, ist wertvoll – auch wenn er klein ist. Wichtig ist, dass Sie anfangen.

Gefahr erkennen und Schutz suchen

  • Sicherheitsplan erstellen: Überlegen Sie, wo Sie im Notfall Schutz finden können, z. B. bei Vertrauenspersonen, Nachbar:innen oder in einer Notunterkunft.
  • Notruf wählen: In akuten Gefahrensituationen zögern Sie nicht, die Polizei (110) oder andere Notfallnummern zu kontaktieren.
  • Dokumentieren: Falls möglich, halten Sie Vorfälle schriftlich oder durch Fotos fest – sie können später als Beweismittel dienen.

Über die Situation sprechen

  • Vertrauenspersonen einbeziehen: Teilen Sie Ihre Sorgen mit Freund:innen, Familie oder anderen nahestehenden Menschen.
  • Anonyme Hilfe nutzen: Beratungsstellen bieten die Möglichkeit, über Ihre Situation zu sprechen und sich ohne Druck zu informieren. 

Unterstützung finden: Wo gibt es Hilfe?

Niemand sollte Gewalt oder belastende Konflikte allein ertragen. Es gibt zahlreiche Unterstützungsangebote, die Ihnen helfen können, sich zu schützen und langfristige Lösungen zu finden.

Beratungs- und Schutzangebote

  • Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“: Unter 08000 116 016 erhalten Sie anonyme Beratung rund um die Uhr.
  • Männerhilfetelefon: Unterstützung für Männer, die Gewalt erfahren oder selbst ausübten (0800 123 9900).
  • Frauenhäuser und Schutzunterkünfte: Sofortige Zuflucht bei häuslicher Gewalt.
  • Kinder- und Jugendhilfen: Beratung und Schutz speziell für Kinder und Jugendliche, die Gewalt erleben.

Mediation und Konfliktberatung

  • Familien- oder Paarberatungen: Professionelle Unterstützung bei der Deeskalation von Konflikten.
  • Mediationsstellen: Hilfe durch neutrale Vermittler:innen, um Streitigkeiten außergerichtlich zu lösen.

Tipp: Viele Beratungsangebote sind kostenfrei und anonym. Es ist ein wichtiger erster Schritt, sich Rat zu holen, auch wenn Sie noch unsicher sind. 

Häufige Fragen zu Gewalt und Konflikten

Suchen Sie Hilfe bei einer Beratungsstelle oder rufen Sie in akuten Fällen die Polizei (Notruf 110). Frauenhäuser und Schutzwohnungen bieten kurzfristige Unterbringung für Betroffene von häuslicher Gewalt.

Bleiben Sie ruhig und versuchen Sie, die Situation durch offene Kommunikation zu klären. Falls der Konflikt nicht lösbar scheint, können Mediationen oder Konfliktberatungen helfen, eine Lösung zu finden.

Ja, Kinder- und Jugendberatungsstellen bieten Unterstützung für betroffene Kinder und Jugendliche an. Auch Schulsozialarbeiter:innen sind wichtige Ansprechpersonen.

Beratungsthemen in dieser Lebenssituation

  • Aggressionspotezial & Gewaltbereitschaft

    Wenn die Wut außer Kontrolle gerät, kann das für Betroffene und ihr Umfeld gefährlich werden. Doch Aggressionen sind kein unabwendbares Schicksal. Erfahren Sie hier, wie Sie Ihr Aggressionspotenzial besser verstehen, welche Strategien zur Deeskalation helfen und wo Sie Unterstützung finden, um Konflikte ohne Gewalt zu lösen.

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  • Ehe- und Familienberatung

    Wenn der Alltag in der Familie aus dem Gleichgewicht gerät, kann eine Beratung neue Perspektiven eröffnen. Konflikte in der Partnerschaft, Erziehungsfragen oder große Veränderungen – es gibt viele Gründe, warum eine professionelle Begleitung sinnvoll sein kann. Erfahren Sie hier, wie eine Ehe- und Familienberatung abläuft, bei welchen Themen sie helfen kann und wo Sie Unterstützung finden.

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  • Häusliche Gewalt / Hilfe bei Gewalt

    Häusliche Gewalt passiert oft im Verborgenen – doch niemand muss in einer gewalttätigen Beziehung bleiben. Es gibt Wege, sich zu schützen und die eigene Sicherheit wiederherzustellen. Erfahren Sie hier, wie Sie Anzeichen von Gewalt erkennen, welche Unterstützungsmöglichkeiten es gibt und wo Sie schnell Hilfe finden.

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  • Konflikt & Konfliktlösung

    Ob in der Familie, am Arbeitsplatz oder im Freundeskreis – Konflikte sind Teil des Lebens. Doch wenn Streit eskaliert oder Fronten sich verhärten, kann Unterstützung helfen, Lösungen zu finden. Erfahren Sie hier, wie Konflikte entschärft werden können und welche Beratungsangebote es gibt.

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  • Straffälligkeit

    Eine Straftat verändert das Leben – für Betroffene, Angehörige und Täter:innen. Doch auch nach einer Strafe gibt es die Möglichkeit, neu anzufangen. Erfahren Sie hier, wie Beratungsstellen unterstützen und welche Hilfsangebote es für straffällige Menschen und Angehörige gibt.

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